Textilien der Ausstellung
Den größten Schaden durch die Brandkatastrophen in Gyöngyös erlitten vor allem die Textilien, genauer die Messgewänder. Kein Wunder also, dass im Material der Schatzkammer, in der Sakristei der Großkirche insgesamt nur zwölf Messgewänder erhalten geblieben sind, die an die beliebten Zierelemente früherer Jahrhunderte erinnern.
Die glockenförmigen Messgewänder, die einst den ganzen Körper umhüllten, veränderten sich bis zum 14. Jahrhundert. Von da an bestanden diese Gewänder aus zwei Teilen, der eine bedeckte den Rücken, der zweite den Brustkorb; an den Schultern sind die beiden Hälften mit einem etwas schmäleren Band zusammengebunden. Anfangs war aus einem anderen Stoff auf den Rückenteil ein Kreuz genäht, darauf wurden Heiligenfiguren oder florale Ornamentik gestickt. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich der aus drei Teilen bestehende Rückenteil, versehen mit Silber- und Goldbesätzen, mit dem gleichen Besatz wurde auch das ganze Messgewand umfasst.
Dieser Typ von Messgewand war im 18. Jahrhundert am meisten verbreitet.